Mein Jakobsweg
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05.10.17 Rottenbuch
- Lechbruck am See (23 km)
Nach einer Woche Pause wollten Rupert
und ich doch noch
die 2 gemeinsam geplanten Etappen zu
Ende gehen.
Früh morgens fuhren wir mit Bahn
und Bus nach Rottenbuch
und planten ein ausgiebiges Frühstück
im Cafe gleich neben dem Kloster.
Leider hatte die Bahn nach Weilheim
Verspätung,
so daß wir den Bus um kurz vor
8 Uhr verpassten.
So setzten wir uns nur für ein
kurzes Frühstück in einen Supermarkt Bäcker.
Als wir dann in den Bus um kurz vor 9 Uhr stiegen, trafen wir wieder auf Matti aus Afganistan.
Er stieg letzte Woche mit vielen anderen
Flüchtlingen auch in unseren Bus
und traute sich als einziger zu uns
und den Hunden nach hinten.
Damals verriet er uns in einem kurzen
Gespräch, daß sie früher auch Hunde hatten.
Der Zufall wollte es, daß er heute
morgen nach einer Stunde Unterricht
wieder zurück fuhr, um einen Termin
beim Arzt wahrzunehmen.
Dieses mal hatten wir ein längeres
Gespräch und er erzählte
von seiner 3 monatigen Wanderung von
Afganistan nach Deutschland
und daß er hier nun eine 2 1/2
jährige Ausbildung zum Hausmeister macht.
In Rottenbuch stiegen wir am Kloster (und dem Cafe) aus
Von der Fahrt hatten die Hunde Durst
bekommen
und Muki lief gleich auf den nächsten
Bach zu.
Wir wollten Lisa auch zum trinken motivieren
und
ich flachste noch mit Rupert rum,
daß sie eher über als in
den Bach springen würde,
als sie dies auch prompt tat und Rupert
aus Reflex gleich
mit ans andere Ufer springen mußte.
Bei super schönem Wetter führte
uns der Weg
malerisch durch kleine Ortschaften
und Gehöfe nach Wildsteig
Auch die Berge der Allgäuer Alpen ringsherum waren sehr gut zu sehen.
In Wildsteig ging es an der Mariengrotte hoch zur Ortskirche
Dort war der Münchner Jakobsweg
ausgewiesen,
da er nun wirklich von Kirche zu Kirche
ging.
Hier das Bild mit unseren 4 Stationen
der letzten Strecken :
Ich probierte meine Doppelleine aus,
ob sie auch wandertauglich ist.
Ja, das ist sie. Die Hunde halten sich
so sogar gegenseitig auf dem Weg.
Lisa läuft nicht mehr hinten nach
und bleibt dauernd schnüffelnd stehen
und Muki wird bei Autos und Kühen
etwas mehr zurückgehalten und beruhigt.
Nur in engen Wegen (z.B in Schluchten
und Waldwege) ist sie unvorteilhaft.
Aber da kann Muki meistens ohne Leine
laufen.
Den ganzen Weg entlang sahen wir immer
wieder Rotmilane und Habichte.
Leider konnte ich sie nicht nah und
scharf genug fotographieren.
Ist aber auch ideales Mäusegebiet für die Vögel (und Hunde ;-) )
Kurz vor Wies kam ein ziemlich starker
Wind auf,
den man besonders im offenen Gelände
spührte
Der Blick, den Rupert hier im Bild hatte :
Um 12:30 Uhr kamen wir an unser Mittags-Einkehr-Ziel
an :
"Die Wallfahrtskirche zum Gegeißelten
Heiland"
Die Wieskirche ist sogar UNESCO Weltkulturerbe
Die Geschichte zur Gnadenfigur Gegeißelter Heiland :
Der Gegeißelte Heiland wurde bei
Karfreitagsprozessionen mitgetragen.
Wegen dem erbärmlichen Anblick
landetet der Gegeißelte Heiland
im Speicher des Klosterwirtshauses.
Maria Lori holte ihn in ihr Bauernhaus.
Während des Abendgebetes am 14.06.1738
sah Maria Lori
Tränen in den Augen des Gegeißelten
Heiland.
Das sprach sich schnell herum und war
der Anfang einer Wallfahrtsbewegung,
die sich in kürzester Zeit über
ganz Europa ausbreitete.
Man baute eine Kapelle, diese wurde
jedoch schnell zu klein.
So entschloss man sich die Wieskirche
zu erbauen
Schnell ein Bild von drinnen gemacht
Und dann ab ins Cafe Anderl
Auf dem nächsten Wegesstück
kamen uns immer wieder
gepäcklose Wandergruppen entgegen.
Dieser Weg verbindet die Wieskirch
mit dem Welfenmünster Kloster in Steingaden.
Der Weg ist aber auch besonders schön, da er u.a. durch das Wiesfilz führt :
Wegen des engen Weges teilten wir die Hunde wieder auf
Im Herbst zu wandern birgt eigene Gefahren
:
z.B rutschige Blätter !
Ein idealer Ort für die Hunde zum
Wasser trinken.
Dazu mußten wir aber erst über
eine Brücke, die beide
Hunde super überquerten. Muki
sogar mehrmals.
Wir erreichten Steingaden
Das 1147 von Markgraf Welf VI gegründete
Kloster Steingaden
ist ein ehemaliges Kloster der Prämonstratenser
und eines der
kulturellen und sakralen Höhepunkte
im Pfaffenwinkel.
Außerhalb von Steingaden legten
wir eine wohlverdiente,
sonnige Pause ein.
Es kam der örtliche Hundeverein
vorbei und durfte am bellenden Muki
das "brav an der Leine gehen" üben.
Kurze Zeit später durften Lisa
und Muki das selbe üben,
als wir an ihrem Freilauf-Treff vorbeikamen.
Es windete immer noch sehr und man konnte
dies gut
an Hundeohren und Menschenhaar erkennen.
Die Wolken zogen schnell vorbei und schufen schöne Bilder am Himmel.
Laut Rupert sieht man hier ein Lagerfeuer
auf der Wolke.
Wir stellten uns vor, daß es
ein Indianer in den ewigen
Jagdgründen entzündet hat,
um jemanden zu grüßen.
Kurz vor Lechbruck am See kamen wir
an einer weiteren
Moorgegend vorbei, wo wir an einem,
in meiner Karte eingezeichneten
Nagelfluhfelsen vorbeikommen sollten.
Dort wollten wir die letzte rast machen.
Zunächst trafen wir auf Bieberspuren
Aber vom Felsen oder irgendeiner Sehenswürdigkeit
war keine Spur.
So nahmen wir auf einem Baumstamm platz
und aßen unser noch am
Hauptbahnhof in München gekaufetes
Vesperbrot.
Rupert hatte den Fehler gemacht,
den Hunden zu früh von seinem
Brot etwas abzugeben
und wurde nun penetrant von Muki belagert.
Auf den letzten 3 - 4 km war plötzlich der Weg versprerrt
Wir mußten die Kühe abwarten, die zum melken und füttern in den Stall geholt wurden.
Neben uns auf der Weide standen ebenfalls
zwei Kühe.
Diese begrüßten die Ankömmlinge
und diese gaben den Gruß zurück,
was natürlich für Muki eine
Reizüberflutung war.
Der Bauer gab zu, daß wir mit
unseren Hunden den heutigen
Heimgang etwas in die Länge zogen,
da die Kühe immer wieder
neugierig aus dem Stall hinausschauen
wollten.
Dann, endlich, Lechbruck am See (mit dem Lech im Vordergrund)
Lisa war selig,wieder eine Couch für ich zu haben.
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